Darum geht es in dem Buch „Das Ender der Schublade – Die Macht der neuen digitalen Unordnung“ von David Weinberger. Dinge in der digitalen Welt lassen sich beliebig anordnen und können an mehreren Orten gleichzeitig sein. Informationen können beliebig miteinander verknüpft werden und um zusätzliche Daten erweitert werden. David Weinberger schildert eindrucksvoll in seinem Buch, wie man mit der Unordnung und dem Chaos nicht nur umgehen kann, sondern auch noch zusätzlichen Nutzen daraus ziehen kann.
Nach diesem Prinzip funktionieren auch Web-Sites wie Wikipedia, YouTube und Flickr. Dort existiert nicht einmal eine Strukturierung (Schubladen), wo alle Daten eingeordnet sind, sondern alles ist über eine Suchfunktion zugänglich. So kann jeder Mensch durch Tags und Verknüpfungen seine Sichtweise hinzufügen und dadurch die Suche verbessern.
Das Buch macht einen Streifzug durch die Geschichte und die Möglichkeiten von Ordnungssystemen. Und dabei wird aufgezeigt, dass viele Ordnungen keinen natürlichen Ursprung haben, wie zum Beispiel die alphabetische Sortierung. Oder dass die Strukturierung von Büchern in Bibliotheken auf der Weltsicht einer Person aus dem vorletzten Jahrhundert aufbaut. Und am Ende wird die Kategorisierung der Stichwörter, die Sortierung des Web 2.0 als Lösungs-Ansatz vorgestellt.
David Weinberger schreibt sehr unterhaltsam und witzig. Durch sein Buch betrachtet man alltägliche Dinge mit einer anderen Sichtweise. Ich finde das Buch super spannend und es animiert mich, über neue Konzepte nachzudenken. Ich kann es jedem empfehlen, der sich mit Benutzeroberflächen oder mit der Sortierung von Daten beschäftigt.