Bei der erweiterten Realität (engl. Augmented Reality – kurz AR) geht es darum, dass die Realität mit technischen Hilfsmitteln um zusätzliche Informationen angereichert wird. Anders als in der virtuellen Realität (engl. Virtual Reallity – kurz VR) wird nicht eine künstliche Umgebung aufgebaut, sondern das wirkliche Leben (engl. Real Life – kurz RL) analysiert und situationsabhängig erweitert. So gibt es bereits AR-Anwendungen für Smartphones, mit denen die Umgebung mit der Kamera gefilmt wird und in Blickrichtung lokalisierte Wikipedia Artikel angezeigt werden. Es gibt auch Anwendungen, die anzeigen, wie viel Meter der nächste Briefkasten oder Bankautomat in Blickrichtung entfernt sind. Das Ganze funktioniert über die Lokalisierung per GPS und die Bestimmung der Blickrichtung per Kompass.
Alternativ kann die Umgebung mit der Kamera eines Smartphones aufgenommen und die Bilddaten analysiert werden. So kann zum Beispiel mit der App der Auto-Zeitung die gezeigten Auto-Modelle in 3D zum Leben erweckt werden. Dazu muss einfach die Kamera auf den entsprechenden Bereich gehalten werden. Es gibt allerdings auch Anwendungen, die das Leben leichter machen. So kann mit AR einfacher ein Toner ausgetauscht werden. Einfach die Smartphone-Kamera auf das Gerät halten und schon wird angezeigt, welche Klappe als nächstes geöffnet werden muss.
Und nun mischt Google ganz groß in diesem Bereich mit. Bereits Ende Februar sind die ersten Gerüchte aufgetaucht, dass Google an einer AR-Brille arbeitet. Die grundlegenden Funktionen sind ja bereits bei Google Goggles vorhanden. Es wurden dann die ersten konkreten Informationen, einige Fotos und ein Video über das System auf Google+ veröffentlicht. Schaut euch am besten das Video selbst an:
Mit dieser AR-Brille lassen sich sicherlich noch viele andere sehr interessante Sachen realisieren. Zum Beispiel im Touristik-Bereich könnte sie als Reiseführer sehr viel verändern. So blickt man um sich und sieht die Informationen zu den Gebäuden, die man real sieht. Zum Beispiel kann man lesen, wie sie heißen, wie sie früher aussahen und weitere Informationen darüber. Oder im Bereich der Industrie könnte ein Techniker zu einer ihm völlig unbekannten Anlage gehen. Die Brille zeigt ihm, welchen Weg er nehmen muss und welche Kontrollfelder für ihn relevant sind. Diese Liste lässt sich beliebig und unendlich fortführen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich das Projekt weiterentwickelt. Google hat so früh die ersten Daten veröffentlicht, um möglichst viel Input und Ideen zu bekommen. Mit den entsprechenden Schnittstellen und einer guten Informationsdatenbank kann sich die Brille zu einem konkurrenzlosen Gerät entwickeln. Ich freue mich jedenfalls schon auf den Marktstart und würde am liebsten jetzt schon eine in der Hand halten.
PS: Sergey Brin wurde bereits mit der Brille gesichtet.
Foto: Google
Unsere Welt wird immer verrückter. Die Älteren unter uns kommen kaum noch nach und „verstehen die Welt nicht mehr“