Die agile Entwicklung kommt aus dem Bereich der Softwareentwicklung. Daher beziehen sich viele Methoden auf die Entwicklung von Anwendungen, können aber auch für andere Bereiche verwendet werden. Bereits Anfang der 1990er Jahre gab es erste Ansätze zur agilen Entwicklung. Größere Verbreitung erlangte diese Methode, als das erste Buch zu Extreme Programming (XP) veröffentlicht wurde. Im gleichen Jahr veröffentlichte Ken Schwaber den Artikel „Scrum: A Pattern Language for Hyperproductive Software Development“ und führte damit den Begriff Scrum für ein agiles Projektmanagementframework ein. Drei Jahre später, im Jahre 2002, veröffentlichte er das Buch „Agile Software Development with Scrum“, womit der Begriff Scrum endgültig populär wurde.
Wie der Name „Framework“ schon beschreibt, regelt Scrum nicht, welche Techniken für die Softwareentwicklung verwendet werden sollen. Dies wird bei Scrum der Selbstorganisation des Teams überlassen, welches dann die am besten geeigneten Methoden selbst auswählt. Scrum beschreibt mehrere Vorgehensmodelle, um Projekte agil zu realisieren. Ziel von Scrum ist, möglichst einfach und schnell auf Änderungen reagieren zu können und möglichst bald ein funktionsfähiges Teilergebnis zu erzeugen, anstatt Zeit und Energie in überdimensionierte Planung zu stecken.
Aus diesem Grund wird der Begriff „agil“ verwendet, um die Flexibilität in den Vordergrund zu stellen. Die Begrifflichkeit wurde im Februar 2001 als Ersatz für das bis dahin gebräuchliche „leichtgewichtig“ eingeführt. Gleichzeitig wurde auch das agile Manifest formuliert.
Agiles Manifest
Die nachfolgende Beschreibung ist dem Manifest für Agile Softwareentwicklung entnommen:
„Wir erschließen bessere Wege, Software zu entwickeln, indem wir es selbst tun und anderen dabei helfen. Durch diese Tätigkeit haben wir diese Werte zu schätzen gelernt:
+ Individuen und Interaktionen mehr als Prozesse und Werkzeuge
+ Funktionierende Software mehr als umfassende Dokumentation
+ Zusammenarbeit mit dem Kunden mehr als Vertragsverhandlung
+ Reagieren auf Veränderung mehr als das Befolgen eines Plans
Das heißt, obwohl wir die Werte auf der rechten Seite wichtig finden, schätzen wir die Werte auf der linken Seite höher ein.“
Funktionsweise
Auf die einzelnen Schritte, wie Scrum im Detail funktioniert, möchte ich hier jetzt nicht eingehen, da es zum einen im offiziellem Scrum Guide und zum anderen auf Wikipedia sehr gute Erklärungen zur Funktionsweise von Scrum gibt. Der Scrum Guide ist sowohl in Deutsch als auch in Englisch verfügbar. Daneben bin ich noch auf weitere interessante Artikel gestoßen, die ich euch empfehlen kann:
+ Mehrere gute Artikel über Scrum – DasScrumTeam
+ Agile Projektentwicklung mit Scrum – Techdivision
+ Wasserfallmodell versus Scrum – Masterthesis
+ Agiles Projektmanagement mit Scrum
Fazit zu Scrum
Scrum ist eine faszinierende Methode, um Projekte iterativ zu realisieren. Besonders die Eigenschaft, dass Scrum ein Managementframework ist, welches nahezu beliebig mit anderen Methoden kombiniert werden kann, hat mich sehr fasziniert und dass im Zentrum die Menschen und nicht die Planung des Projektes stehen. Interessant ist auch, dass bei mir zumindest schon viele Methoden im Alltag sehr gut zu Scrum passen. Aber wie immer gilt auch hier „learning by doing“, denn Scrum ist einfach zu lernen, aber die Herausforderung ist, Scrum wirklich zu leben.
Wir nutzen es, leicht abgewandelt, auch bei uns in der Agentur. Ich habe in meinem Blog schon darüber geschrieben 🙂
http://klaus-breyer.de/management/agiles-projektmanagement-mit-scrum-fuer-agenturen/481