Tobias Scheible Cyber Security & IT-Forensik Dozent
Drohne am Himmel

Dronecode-Projekt – Mehr Linux für die Luftfahrt

Die Linux Foundation und mehrere Drohnen-Anbieter starten das Open-Source-Dronecode-Projekt. Es soll die Entwicklung von Drohnen durch die Kombination verschiedener Projekte in einer gemeinnützigen Organisation voranbringen. Das Ergebnis wird eine gemeinsame und offene Open-Source-Plattform für unbemannte Luftfahrzeuge sein.

Montag, 13. Oktober 2014
6 Kommentare

Mehr als 1.200 Entwickler arbeiten an Dronecode, wobei manche Projekte bis zu 150 Code Commits pro Tag verzeichnen. Zu den einzelnen Projekten zählen beispielsweise APM, Mission Planner und DroidPlanner. Die Plattform wird von vielen Unternehmen genutzt, die zu den großen Innovatoren im Bereich Drohnentechnologie gehören. „Open-Source-Software und Kollaborative Entwicklung sind die treibenden Kräfte hinter Technologien in den angesagtesten und fortschrittlichsten Gebieten. Das Dronecode-Projekt ist ein perfektes Beispiel dafür“, erklärte Jim Zemlin, Executive Director der Linux Foundation. „Indem die Dronecode-Community zu einem ,Linux Foundation Collaborative Project‘ wird, kann sie auf die Ressourcen zurückgreifen, die ein solch massives Projekt in seiner Durchbruchphase braucht. Das Ergebnis werden noch größere Innovationen und eine gemeinsame Plattform für Drohnen- und Robotik-Open-Source-Projekte sein.“

Quadrocopter
Ein Quadrocopter mit vier Rotoren | Quelle: flickr.com
Drohne mit vier Rotoren Ein Quadrocopter mit vier Rotoren

Die Entwicklung von Drohnen hat in den letzten zwei Jahren aufgrund der lebhaften Entwickler-Community und der Erschließung neuer Einsatzgebiete für Drohnen enorm zugenommen. Die jüngsten Schätzungen der Teal Group, einem Marktforschungsinstitut im Luftfahrtbereich, haben ergeben, dass die weltweiten Ausgaben für Forschung, Entwicklung, Tests und Evaluation von Drohnentechnologie innerhalb der nächsten zehn Jahre auf 91 Milliarden Dollar ansteigen wird. Angefangen bei Umweltforschung über Natur- und Tierschutz bis hin zu Rettungsdiensten – es werden für Drohnen abseits von kommerziellen oder militärischen Zwecken immer mehr Einsatzgebiete erkannt. Darüber hinaus eröffnen die Fähigkeiten der Drohnen zur Analyse, Speicherung und Darstellung von Daten ganz neue Anwendungsfelder im Geschäftskontext. Hunderttausende Entwickler und Hersteller auf der ganzen Welt leisten einen Beitrag zur Drohnentechnologie und ihrer Zukunft. Das Dronecode-Projekt wird die Innovationen dieser Technologien unterstützen und die Integration besserer, günstigerer und zuverlässigerer Open-Source-Software für unbemannte Luftfahrzeuge vorantreiben.

Ich bin schon sehr gespannt, wie sich die Entwicklung in Zukunft fortsetzen wird. Die Drohnen bieten ein großes Potential, aber wie mit jeder neuen Technik ergeben sich neue Fragestellungen. Hier geht es vor allem um den Datenschutz (z.B. Spionage & W-Lan Sniffing) und die Privatsphäre (Fotos und Videos). Wahrscheinlich wird sich bald auch eine Branche entwickeln, die sich auf die Abwehr von Drohnen spezialisieren wird. Sicher auch ein sehr interessantes Forschungsgebiet.

Über Tobias Scheible

Tobias Scheible

Hallo, mein Name ist Tobias Scheible. Ich bin begeisterter Informatiker und Sicherheitsforscher mit den Schwerpunkten Cyber Security und IT-Forensik. Mein Wissen teile ich gerne anhand von Fachartikeln hier in meinem Blog und in meinem Fachbuch. Als Referent halte ich Vorträge und Workshops für Verbände und Unternehmen u. a. auch offene Veranstaltungen für den VDI und die IHK.

Kommentare

Christoph N. am 16. Oktober 2014 um 11:09 Uhr

Hallo Tobias,

das Linux doch besser ist, lernen halt immer mehr Menschen…:D

Es gibt übrigens schon die Branche der „Drohnenabwehr“. Die Firma Drohne Shield – die haben aber wohl immer noch Probleme eine Genehmigung in den USA zu bekommen. Wen wundert das schon wirklich…:D

Grüsse Chris

SuperFernster am 23. Oktober 2014 um 08:26 Uhr

Das ist ja eine tolle Seite!

Sebastian am 12. März 2015 um 22:40 Uhr

Hey Tobias,

Ersteinmal Lob für den interessanten Artikel. Du zeichnest gut ab, was die Gefahren der Drohnenfliegerei ist, wobei ich tatsächlich vom „Ausspionieren der Nachbarm“ wie es allzu gern suggeriert wird, absehen würde. Zu teuer, zu laut, zu wenig interessan.

WiFi-Spionage hingegen greift ein aktuelles Problem auf, das auch abseits der eichenholzgetäfelten Wohnzimmer existiert.

Firmen wie dedrones etc. schlagen genau in diese Kerbe.
Ich werde mich mal zu dronecode informieren! Klingt vielversprechend!

Besten Gruß

Marc am 31. Juli 2017 um 02:41 Uhr

Eine Prima Seite! Leider werden bei Drohnenberichten die positiven Aspekte,wie zum Beispiel bei der Polizeiarbeit, stets vernachlässigt. Leider gibt es aber auch leider einige Chaoten, die sich nicht an Regeln halten. Liebe Grüße! Marc

Cyridrohni am 14. Dezember 2017 um 11:26 Uhr

Ich bin mal gespannt. Wann das Thema Datensammlung noch als Kritikpunkt hinzukommt.Trump möchte wohl – während er den Hobbybereich Regularien auferlegt, Drohnen verstärkt zur Datensammlung verwenden. Das wäre in Deutschland die nächste Diskussionswelle. Viele Grüße und sänk für den Artikel!

Sir Apfelot am 8. März 2019 um 09:44 Uhr

Dein Bericht ist nun schon knapp 5 Jahre alt und mittlerweile hat Dronecode doch einige große Partner am Start! Es freut mich, dass sich das Projekt so gut entwickelt hat! Ich fliege selbst Drohne und habe schon ein paar interessante Arbeiten wie die Prüfung von Fernwärmeleitungen mit einer FLIR an der Drohne oder die Prüfung von einem Solarpark mitgemacht. Ich denke, die Möglichkeiten von Drohnen sind noch lange nicht ausgeschöpft.

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