Tobias Scheible Cyber Security & IT-Forensik Dozent
Tags und Stichwörter

Tags & Co. – wie sortiert man Wissen?

Verschiedene Dinge eindeutig zu beschreiben und korrekt einzuordnen, ist nicht immer leicht. Und wenn daran mehrere Menschen beteiligt sind, wird es fast unmöglich. Abhilfe schaffen hier Stichwörter bzw. Tags, um etwas zu beschreiben.

Dienstag, 02. April 2013
6 Kommentare

Jeden Text einer eindeutigen Kategorie zuzuordnen, ist nahezu unmöglich. Zum Beispiel, wenn der Text ausführlich ist und mehrere Themen beinhaltet oder es handelt sich einfach nur um etwas Neues, für das es noch keine passende Kategorie gibt. Jeder stand schon einmal vor dem Problem, dass man etwas nicht eindeutig zuordnen konnte.

Zum einen liegt das an unserer Erfahrung. Im Laufe der Zeit lernen wir, bestimmte Dinge mit spezifischen Themen zu assoziieren. Das klappt normalerweise recht gut, so lange wir in unserem eigenen Umfeld agieren. Komplizierter wird es, wenn mehrere Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen etwas gemeinsam eindeutig zuordnen müssen. Das funktioniert nur in den seltensten Fällen auf Anhieb. Einen Ausweg aus diesem Dilemma bietet die Verwendung von Tags.

Tags sind beliebige Stichwörter, die für etwas vergeben werden können. Bekannt sind sie vor allem durch Blog-Systeme geworden. Viele Blogs vergeben für jeden Artikel verschiedene Tags und stellen diese in einer Tag-Cloud dar. In meinem Blog hier vergebe ich ebenfalls Tags, diese befinden sich direkt am Ende dieses Artikels. Klickt man auf einen Tag, bekommt man alle Einträge angezeigt, die ich ebenfalls damit ausgezeichnet habe. Die Tags vergebe ich immer manuell. Auch versuche ich immer, neben den wichtigsten Begriffen des Artikels auch noch Synonyme und themenverwandte Stichwörter zu verwenden.

Wikipedia ist übrigens ein sehr gutes Beispiel, wie dieses Prinzip funktioniert. Es gibt kein klassisches Menü und auch keine Hauptkategorien für die Artikel. Die Inhalte werden über Stichwörter miteinander verknüpft und sind ansonsten nur über die Suche auffindbar. Das Prinzip klappt hier wunderbar.

Ein sehr gutes Buch zu diesem Thema wurde von David Weinberger geschrieben: Das Ende der Schublade: Die Macht der neuen digitalen Unordnung. Darin beschreibt er, warum “normale” Sortierungen unnatürlich sind und wieso Stichwörter unserer Denkweise besser entsprechen. Ein sehr empfehlenswertes Buch – ich konnte einiges Neues lernen und viel Ideen mitnehmen.

Mit diesem Artikel nehme ich an der Blog-Parade “Wie nutzt du Schlagworte?” des Webmaster Glossars teil.

Über Tobias Scheible

Tobias Scheible

Hallo, mein Name ist Tobias Scheible. Ich bin begeisterter Informatiker und Sicherheitsforscher mit den Schwerpunkten Cyber Security und IT-Forensik. Mein Wissen teile ich gerne anhand von Fachartikeln hier in meinem Blog und in meinem Fachbuch. Als Referent halte ich Vorträge und Workshops für Verbände und Unternehmen u. a. auch offene Veranstaltungen für den VDI und die IHK.

Kommentare

Marcus am 3. April 2013 um 00:39 Uhr

Hallo Tobias, ein wirklich toller Artikel mit Mehrwert! Alles was man drüber wissen sollte. Finde es gut, das auch du Synonyme als Tags nutzt. Es erweitert ja auch das Keywordsprektrum ein wenig. Tag-Clouds hingegen finde ich weder schön, noch wirklich hilfreich. Findet man auch zudem immer weniger.

nette Grüße
Marcus

Tobias Scheible am 5. April 2013 um 10:23 Uhr

Hallo Marcus, Dankeschön für das Feedback. Tag-Clouds finde ich eigentlich sehr gut – nur gehört einiges an Know-how dazu, eine ewirklich gute aufzubauen. Und meistens bieten das die automatisch generierten leider nicht. Grüße Tobias

Steffen B. am 3. April 2013 um 13:41 Uhr

Hi, ein schöner Artikel, der einen echt zum Nachdenken bringt, bhesonders mit dem guten Buchtipp dazu! (Das ich auf jeden Fall lesen werde! ) 😀
Danke!

Gruß, Steffen

Ralf am 6. April 2013 um 18:08 Uhr

Ich vermute, die Idee der Stichwortvernetzung kommt von den Vertretern der neuronalen Vernetzung, weil sie dieses Prinzip sehr anschaulich umsetzt. Von jedem Begriff aus gehen Verbindungen in die verschiedensten Richtungen, und zwar überall dorthin, wo es eine begriffliche Brücke gibt. Ich vermute aber, dass es mit dieser Methode ein bestimmtes Problem gibt: Man müsste z.B. bei der Katalogisierung einer Bibliothek jedes Buch mit einer Unmenge von Stichworten versehen, und diese Stichwörter müssten auf der Basis eines allgemeinen Begriffsvernetzungskatalog agieren o.Ä. Das ist natürlich eine Arbeit, die nicht zu leisten ist. Es sei denn, es werden für bestimmte Themen quasi Module entwickelt, die immer wieder eingesetzt werden können. Na ja, jedenfalls ein recht komplexes Thema.

Zeta Keim am 26. April 2013 um 11:52 Uhr

Ich sehe das genau so wie Ralf. Diese Vernetzung entspricht am ehesten den Vernetzungen in unserem Gehirn.
Mir selber fällt es alldings immer schwer, bei eigenen Artikeln Tags einzubauen. Bei fremden Artikeln wäre das für mich allerdings kein Problem. Ich denke mir fehl dafür einfach der Abstand zu meinen eigenen Texten. Oft überarbeite ich auch Tags zu bereits lange vergangenen Artikeln, da mir noch einige Stichwörter dazu einfallen und mir andere absurd erscheinen.

Said223 am 26. Juni 2013 um 21:10 Uhr

finde deinen blog aller erste sahne!
bin informatikstudent im 2 semester und kann nur sagen, dass ich von design und layout begeistert bin.
gute inspiration 😉

weiter so!!

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