Tobias Scheible Cyber Security & IT-Forensik Dozent
Private Cloud, Hybrid Cloud, Public Cloud & Community Cloud

Teil 3: Arten und Ebenen von Clouds

Im dritten Teil der Artikelserie “Sicherheit in der Wolke” werden die unterschiedlichen Definitionen näher betrachtet. Dabei werden die unterschiedlichen Arten und Ebenen von Cloud-Computing vorgestellt.

Arten von Clouds

Cloud-Computing Arten
Cloud-Computing Arten: Private – Hybrid – Public
Cloud-Computing Arten Cloud-Computing Arten: Private – Hybrid – Public – Community

Grundsätzlich kann Cloud-Computing in zwei Bereiche unterteilt werden: Public und Private Clouds. Public Clouds werden von externen Anbietern betrieben und von vielen Benutzern in Anspruch genommen. Zum Beispiel laufen auf der Cloud-Platform Windows Azure mehrere Instanzen von unterschiedlichen Kunden.

Private Clouds werden von einem Unternehmen betrieben und stellen eine Inhouse-Lösung dar. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die Dropbox Alternative ownCloud, die auf einem eigenen Webserver installiert werden kann.

Eine Mischform aus diesen beiden Formen stellt die Hybrid Cloud dar. Hierbei betreibt ein Unternehmen eine Private Cloud und nutzt eine Public Cloud als Backup-Lösung oder um Lastspitzen abzufangen. So können mehrere QNAP-NAS-Systeme zu einer lokalen Private Cloud miteinander verknüpft werden und es kann über den Public Cloud Anbieter ElephantDrive ein Backup erstellt werden.

Eine Sonderform stellt die Community Cloud dar. Hier schließen sich mehrere Unternehmen zusammen und nutzen gemeinsam eine Private Cloud.

Ebenen von Clouds

Cloud-Computing Ebenen
Cloud-Computing Ebenen: SaaS – PaaS – Iaas
Cloud-Computing Ebenen Cloud-Computing Ebenen: SaaS – PaaS – Iaas

Es wird zwischen drei Ebenen bei Cloud-Computing unterschieden. Die erste Ebene repräsentiert die Infrastruktur (IaaS – Infrastructure as a Service). Hier werden zum Beispiel Dateien gespeichert und es wird auf Datenbanken zugegriffen. Unter dem Namen Amazon Web Services stellt Amazon mehrere Cloud-Dienste bereit. So können mit dem Service Elastic Compute Cloud (EC2) von Amazon virtuelle Host erstellt werden, die in der Cloud von Amazon betrieben werden. Ein weiterer Anbieter auf der Infrastruktur Ebene ist zum Beispiel IBM mit der SmartCloud.

In der nächsten Ebene, die als PaaS – Platform as a Service bezeichnet wird, werden Programme direkt ausgeführt. Hier kann zum Beispiel die Google App Engine oder Windows Azure genutzt werden, um schnell eine Entwicklungsumgebung aufzusetzen oder beliebig skalierbare Leistungen für eine Produktivversion abzurufen.

Die letzte Ebene der Cloud ist die Software selbst. Hier wird dem Benutzer das Interface als Service bereitgestellt. Dieses Prinzip wird als Software as a Service bezeichnet. Das prominenteste Beispiel hierfür ist die oben bereits erwähnte Office Anwendung Google Drive.

Die unterschiedlichen Ebenen der Cloud lassen sich beliebig miteinander kombinieren und auch mit Nicht-Cloud-Anteilen verknüpfen, sodass eine scharfe Abgrenzung der „Wolke“ nahezu unmöglich ist. Laut Definition ist jedoch grundsätzlich von Cloud-Computing die Rede, sobald Ressourcen flexibel über das Internet zugeteilt werden können.

Die Spannbereite reicht dabei wie bereits erläutert über mehrere Ebenen hinweg von einfacher Rechenleistung, über Speicherkapazität bis hin zu Software. Im Vergleich zur klassischen IT-Outsourcing stehen bei Cloud-Computing die schnellere Flexibilität und die Grundprinzipien „Nutzung nach Bedarf“ und „Bezahlung nach Nutzung“ im Vordergrund.

Oftmals wird das Webhosting ebenfalls als Cloud bezeichnet. Streng genommen handelt es sich an dieser Stelle aber nicht um Cloud-Computing, da sich die benötigten Ressourcen normalerweise auf einem Server befinden.


Im nächsten Teil “Vor- und Nachteile der Cloud” werden die einzelnen Vor- und Nachteile von Cloud-Computing vorgestellt.


Dieser Blogbeitrag ist Teil der Artikelserie “Sicherheit in der Wolke”.
Hier geht es zu den anderen Teilen:

Teil 1: Was ist Cloud-Computing?
Teil 2: Der Weg zur Cloud
Teil 3: Arten und Ebenen von Clouds
Teil 4: Vor- und Nachteile der Cloud
Teil 5: Sicherheit und Cloud-Computing
Teil 6: Gefahren beim Cloud-Computing
Teil 7: Der Konflikt mit dem Datenschutz
Teil 8: Zusammenfassung

Über Tobias Scheible

Tobias Scheible

Hallo, mein Name ist Tobias Scheible. Ich bin begeisterter Informatiker und Sicherheitsforscher mit den Schwerpunkten Cyber Security und IT-Forensik. Mein Wissen teile ich gerne anhand von Fachartikeln hier in meinem Blog und in meinem Fachbuch. Als Referent halte ich Vorträge und Workshops für Verbände und Unternehmen u. a. auch offene Veranstaltungen für den VDI und die IHK.

Kommentare

Es wurde noch kein Kommentar abgegeben.

Schreibe einen Kommentar!

Hilfe zum Kommentieren und Hiweise

Um kommentieren zu können, geben sie bitte mindestens ihren Namen und ihre E-Mail-Adresse an. Bitte nutzen Sie die Kommentarfunktion nicht dazu, andere zu beleidigen oder Spam zu verbreiten. Trolle und Spammer sind hier unerwünscht! Unangemessene Kommentare, die zum Beispiel gegen geltendes Recht verstoßen, eine Gefährdung anderer Besucher darstellen oder keinen sinvollen Inhalt beinhalten, werden gelöscht oder angepasst.

Name: Ihr Name, der oberhalb des Kommentars steht, gerne auch Ihren echten Namen, das erleichtert die Kommunikation für alle. Sollte ein Spam-Keyword als Name verwendet werden, kann dieses entfernt oder korrigiert werden.

E-Mail: Ihre E-Mail Adresse dient zur Identifizierung weiterer Kommentare und damit ich direkt Kontakt aufnehmen kann. Die E-Mail Adresse wird natürlich nicht veröffentlicht und nicht weitergegeben.

Website: Hier können Sie ihren eigenen Blog bzw. ihre eigene Website eintragen, dadurch wird Ihr Name und Ihr Avatar-Bild verlinkt. Werden rein kommerzielle Angebote offensichtlich beworben, setze ich den Link auf nofollow und unangemessene werden einfach entfernt.

Erlaubte HTML-Tags: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong> <hr> <big> <small> <sub> <sup> <u>

Ihre E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Mit dem Absenden anerkennen Sie die Datenschutzhinweis des Blogs.