Mit HTML5 wurden einige neue HTML-Elemente eingeführt, mit denen eine Seite besser strukturiert werden kann. Bereits mit diesen Elementen ist eine Seitenstruktur selbst für Menschen leichter verständlich:
Bisher ist allerdings noch keine Auswirkung von HTML5 auf die Positionierung in Suchmaschinen zu erkennen. Aber wie das von Google initiierte Projekt HTML5ROCKS zeigt, wird das Thema besonders forciert. Und gerade die Semantik bietet interessante neue Möglichkeiten für Google. Die Semantik beschreibt die Bedeutung eines Zeichens oder die Beziehung zweier Zeichen zueinander. Zeichen können in diesem Fall Wörter, Phrasen oder Symbole sein. Zum Beispiel ist der Begriff Golf nicht eindeutig. Ohne eine Beziehung zu einem Kontext kann die Bedeutung nicht erschlossen werden. Golf kann für ein Automodell, eine Sportart, einen Städtenamen, einen Nachnamen einer Person oder eine große Meeresbucht stehen. Eine ähnliche Problematik tritt bei zusammengesetzten Wörtern in der deutschen Sprache auf. So kann es sich bei Staubecken und ein Becken handeln, in dem Wasser gestaut worden ist oder um Ecken, in denen sich Staub gesammelt hat.
Genau auf diese Problematik trifft man auch im Web. Die Inhalte in menschlicher Sprache können von Computern nur sehr schwer verarbeitet werde. Sobald diesen Inhalten eine Semantik hinzugefügt wird, können diese verarbeitet werden und werden so zu Informationen, die von Computern verarbeitet werden. In diesem Zuge spricht man dann vom semantischen Web. Bereits 2001 hat Sir Tim Berners-Lee dieses Konzept vorgeschlagen.
Auf eine einfache semantische Abfrage stößt man schon länger in den Suchergebnissen bei Google. So kann die Bewertung zu einem Produkt oder einem Anbieter beim Ergebnis mit ausgegeben werden:
Während ich den Artikel geschrieben habe, gab es erste Gerüchte, dass Google noch tiefer in das Thema einsteigen möchte. Mittlerweile wurde dazu ein interessantes Projekt im offiziellen Google-Blog vorgestellt: der Knowledge Graph. Dabei geht es darum, dass die Semantik stärker in die Suchergebnisse mit eingebunden wird. Diese zusätzlichen Informationen werden in einer rechten Spalte neben den Suchergebnissen dargestellt.
Interessant ist die Weiterentwicklung von einer „search engine“ zu einer „knowlage engine“ aber auf jeden Fall. Natürlich bietet eine neue Funktion wieder Vor- und Nachteile für uns Seitenbetreiber. Zum einen werden mehr Inhalte direkt auf Google angezeigt. Das sorgt dafür, dass die Besucher mehr Zeit dort verbringen und nicht mehr direkt zu einer Seite springen. Zum anderen kann man aber natürlich wieder mit guten Inhalten mehr Besucher gewinnen, da eine größere Auswahl den Nutzern zur Verfügung steht.
Ich bin auch gespannt, wie lange es dauern wird, bis diese Funktion in Deutschland zur Verfügung steht. Da die Semantik stark von der Sprache abhängig ist, wird die Adaption für jede Sprache einen großen Aufwand darstellen. In einem Video werden die neuen Funktionen sehr schick erklärt, obwohl mich die Optik doch sehr an den Tech-Graph des Spiel Ascendancy erinnert hat.
Nun, ich denke die Semantik der deutschen Sprache ist um einiges komplizierter, als die der englischen Sprache. So wird es noch etwas dauern, bis google dies in Deutschland umsetzen kann.