Dieser Blog-Artikel ist Teil der Artikelserie „Netzsicherheit“, in der ich einen Einblick in mein Modul „Netzsicherheit I – IT-Sicherheit von Netzwerken“ gebe. Dieses halte ich an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen im Rahmen des Zertifikatsprogramms, wobei das Modul von den Teilnehmenden berufsbegleitend absolviert wird. Bei den Weiterbildungsangeboten verwende ich ein gezielt auf die Teilnehmenden zugeschnittenes didaktisches Konzept, das ich bereits im Blog-Artikel „Didaktisches Modell der Weiterbildung“ vorgestellt habe. In diesem Artikel geht es nun um die Praxisveranstaltung.
Praxisveranstaltung
Mein Modul „Netzsicherheit I“ habe ich bisher dreimal durchgeführt. Da ich während der Corona-Pandemie gestartet bin, habe ich die Praxisveranstaltung bisher nur in der Remote-Variante durchgeführt. In Zukunft wird es dann auch (hoffentlich) wieder Veranstaltungen in Präsenz geben.
Abschließend haben wir noch nicht geklärt, welche Variante (virtuell oder Präsens) von den Teilnehmenden bevorzugt wurde. Vor der Corona-Pandemie gab es ausschließlich vor Ort Praxisveranstaltungen. Wir führen regelmäßig Umfragen nach Abschluss eines Moduls durch, um die bevorzugte Variante herauszufinden. Bisher gab es hier aber nie eindeutige Ergebnisse oder eine Mehrheit für eine Variante.
Eine Praxisveranstaltung dauert für gewöhnlich 1,5 Tage. Da wir unsere Weiterbildungsangebote für nebenberuflich Teilnehmende anbieten, finden die Praxisveranstaltungen auch außerhalb oder am Rande der üblichen Arbeitszeiten statt. Auch hier gibt es zwei Varianten: einmal den Freitagnachmittag und den kompletten Samstag oder den kompletten Samstag und den Sonntagvormittag. Welche Variante stattfindet, variiert von Modul zu Modul. Ursprünglich sind wir mit der Variante Samstag + Sonntag gestartet. Da es aber auch immer wieder Teilnehmende gibt, die von ihrem Arbeitgeber aus teilnehmen und diese dafür ihre Arbeitszeit nutzen dürfen, bietet sich die Kombination aus Freitag + Samstag an. In meinem Modul setzte ich auf die Kombination Freitag und Samstag.
Ein Modul läuft über ungefähr 10 Wochen. Die Praxisveranstaltung findet entweder am Anfang oder im letzten Drittel statt. Bei Themen mit komplexeren Tools und vielen Grundkonfigurationen bietet es sich an, die Praxisveranstaltung am Anfang durchzuführen. Wenn dies allerdings nicht erforderlich ist, funktioniert es auch einwandfrei, wenn möglichst viele Inhalte eines Moduls bereits gelernt sind, dann können in der Praxisveranstaltung im letzten Drittel komplexere Szenarien durchgeführt werden. In meinem Modul habe ich die Praxisveranstaltung zwischen dem vierten und fünften Studienbrief platziert. Damit kann ich spannende Übungen realisieren und gleichzeitig ist es noch nicht zu nahe an der Abschlussprüfung.
Inhalte
Das Ziel der Praxisveranstaltung ist die Vertiefung der bereits gelernten Inhalte. Dafür werden je nach Modul unterschiedliche didaktische Konzepte angewendet. Bei dem Thema Netzsicherheit bieten sich komplexere Szenarien an, die als Teamarbeit realisiert werden. Dabei werden die Inhalte aus dem bereits bearbeiteten Studienbrief aufgegriffen und miteinander kombiniert bzw. aufeinander aufbauende Szenarien realisiert.
Jede Gruppe bekommt zwei oder drei Aufgaben zugewiesen, die in der Gruppe gemeinsam bearbeitet werden. Nach einer Arbeitsphase folgen die Präsentationsphasen, in denen die Gruppen jeweils ihre Lösungen vorstellen und im Anschluss können die Ergebnisse in der großen Gruppe diskutiert werden. Ich halte immer wieder kleinere Online-Vorlesungen zum Beispiel am Anfang der jeweiligen Tage, nach der Mittagspause und zum Abschluss. Dabei stelle ich aktuelle Vorfälle vor und vertiefe besonders spannende Themen.
Da die Teilnehmenden unterschiedliches Vorwissen haben, habe ich verschiedene Flags in Form von Grafikdateien mit Spielkarten im System versteckt. Sobald ein Themenblock bearbeitet wurde und die Zeit dafür noch nicht abgelaufen ist, bekommen die Teilnehmenden die Aufgabe, diese Flags zu suchen. Damit motiviere ich die Teilnehmenden, die über viel Vorwissen verfügen.
Artikelserie Netzsicherheit
Dieser Beitrag ist Teil der Artikelserie „Netzsicherheit“, in der ich einen Einblick in mein Zertifikatsmodul „Netzsicherheit I – IT-Sicherheit von Netzwerken“ in der Weiterbildung gebe, das ich im Rahmen des Zertifikatsprogramms als Dozent halte. Die Artikelserie umfasst die folgenden Beiträge:
- Das Zertifikatsmodul Netzsicherheit I
- Didaktisches Modell der Weiterbildung
- Studienbrief 1: Netzwerktechnik und IT-Sicherheit
- Studienbrief 2: Angriffs- und Sicherheitskonzepte
- Studienbrief 3: Identitäts- und Zugriffsmanagement
- Studienbrief 4: Angriffe auf Netzwerkprotokolle
- Studienbrief 5: Sicherheit von virtuellen Netzwerken
- Die virtuelle Laborumgebung des Moduls
- Praxisveranstaltung in der Weiterbildung