Tobias Scheible Cyber Security & IT-Forensik Dozent
Tracking von Website Besuchern

Piwik Tracking-Methoden im Vergleich

Die OpenSource Web-Statistik Software Piwik bietet eine JavaScript Tracking-Methode, um die Besucher einer Website zu zählen. Mit der Grafik-Methode können auch Besucher gezählt werden, die kein JavaScript aktiviert haben. Aber auch die PHP-Tracking Methode gibt interessante Einblicke. Damit können zum Beispiel alle Seitenaufrufe erfasst werden, auch die, die normalerweise durch AdBlockern unterdrückt werden.

Freitag, 04. April 2014
11 Kommentare

In diesem Artikel möchte ich die Unterschiede der verschiedenen Tracking-Methoden aufzeigen. Neben „normalen“ JavaScript und Image-Methoden stehen in der offiziellen Piwik-Hilfe noch weitere Programmiersprachen zur Verfügung: PHP, Java, Python, C# und Objective-C (iOS). Da ich Piwik in meinen WordPress Blog integriert habe, werde ich hier nur das PHP-Tracking behandeln.

Piwik JavaScript-Tracking

Der JavaScript-Tracking Code kann in Piwik direkt unter „Einstellungen“ > „Tracking Code“ generiert werden. Dort gibt es eine Drop-Box-Auswahl mit der die entsprechende Domain ausgewählt werden kann, wodurch sich die ID der Seite anpasst.

Diese Tracking-Methode kann sehr einfach eingerichtet werden, hat allerdings den Nachteil, dass sie durch einen Adblocker blockiert werden kann. Dadurch wird das Laden der JavaScript-Datei unterbunden und somit wird der Besucher nicht gezählt. Bei meinen Tests lag die Quote von Besuchern, die einen AdBlocker benutzen, bei ca. 25%.

Mit dem folgenden JavaScript-Code wird der JavaScript-Tracker eingebunden:

var _paq = _paq || [];
_paq.push(["trackPageView"]);
_paq.push(["enableLinkTracking"]);
(function() {
  var u=(("https:" == document.location.protocol) ? "https" : "http") + "://example.com/piwik/";
  _paq.push(["setTrackerUrl", u+"piwik.php"]);
  _paq.push(["setSiteId", "1"]);
  var d=document, g=d.createElement("script"), s=d.getElementsByTagName("script")[0]; g.type="text/javascript";
  g.defer=true; g.async=true; g.src=u+"piwik.js"; s.parentNode.insertBefore(g,s);
})();

Piwik Image-Tracking

Auf die Image-Tracking-Methode wird immer zurückgegriffen, wenn JavaScript nicht zur Verfügung steht, wie zum Beispiel bei der Erfassung von geöffneten E-Mails oder auf einer normalen Website innerhalb von <noscript>-Tags, um eine Fallback-Methode anzubieten.

Mit dem folgenden HMTL-Code wird der Image-Tracker eingebunden:


Piwik PHP-Tracking

Die PHP-Tracking-Methode hat den Vorteil, dass wirklich jeder Zugriff erfasst wird und die Zählung somit nicht von Werbeblockern beeinflusst wird. Da hier allerdings kein JavaScript-Code auf dem Client ausgeführt wird, werden Daten nicht erfasst, die nur im Client ausgelesen werden können, wie die Bildschirmauflösung und die installierten Plugins (Java, Flash, Silverlight, …). Hier muss also abgewogen werden ob diese Daten überhaupt benötigt werden.

Mit dem folgendem PHP-Code wird der PHP-Tracker eingebunden:

require_once " PiwikTracker.php";
$t = new PiwikTracker('1','http://example.com/piwik/');
$t->doTrackPageView('Seitentitel');

Fazit und Vergleich der Methoden

Auf meinem Blog scheible.it habe ich testweise die verschiedenen Tracking-Methoden eingebunden, um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Methode welche Daten erhebt. Die JavaScript Methode ist am einfachsten einzubinden und kann die meisten Daten erfassen, kann allerdings auch von AdBlockern ausgehebelt werden. Genauso kann die Image-Tracking Methode blockiert werden. Mit der PHP-Methode werden wirklich alle Aufrufe erfasst, allerdings fehlen einige Client-Eigenschaften.

Ich habe mich auf meiner Seite für die PHP-Tracking-Methode entschieden, da für mich die genauere Anzahl der Besucher interessanter war als die technischen Eigenschaften eines ganz bestimmten Besuchers. Da mein Blog sowieso responsivefähig ist und ich kein Java-Applet oder Flash einsetze (ausgenommen externe Dienste wie YouTube), benötige ich die erweiterten Daten sowieso nicht.

Artikelserie: Optimales Tracking mit Piwik

Dieser Blog-Artikel ist Teil der Artikelserie „Optimales Tracking mit Piwik“. In dieser Serie geht es darum, welche Tracking-Methoden am effektivsten sind, welche Datenschutzrichtlinien umgesetzt werden sollten und wie mit AdBlockern umgegangen werden soll. Die folgenden Artikel sind in der Artikelserie bisher erschienen:

Piwik Tracking-Methoden im Vergleich
Piwik und das Thema Datenschutz
Piwik Cloaking – Schutz vor Werbe-Blocker
Piwik-Tracking ohne Footprint
Besuche, aber keine Besucher erfassen
Piwik-PHP-Tracking optimieren

Über Tobias Scheible

Tobias Scheible

Hallo, mein Name ist Tobias Scheible. Ich bin begeisterter Informatiker und Sicherheitsforscher mit den Schwerpunkten Cyber Security und IT-Forensik. Mein Wissen teile ich gerne anhand von Fachartikeln hier in meinem Blog und in meinem Fachbuch. Als Referent halte ich Vorträge und Workshops für Verbände und Unternehmen u. a. auch offene Veranstaltungen für den VDI und die IHK.

Kommentare

Nathalie am 8. April 2014 um 22:25 Uhr

Danke für den ausführlichen Artikel, werde die Artikelserie auf jeden Fall weiterverfolgen!

Markus am 9. April 2014 um 21:33 Uhr

Hey, super Artikel! Das mit dem PHP-Tracking ist hilfreich, hab gar nicht daran gedacht, dass damit das Tracking der Bildschirmauflösung auf der Strecke bleibt… Gruß Markus

Sebastian am 18. April 2014 um 18:50 Uhr

Absoluter toller Beitrag. Habe dadurch doch einen besseren Durchblick erhalten:-)

Abdurrahim am 19. April 2014 um 12:46 Uhr

Kann man eigentlich Piwik und Google Analytics fürs Tracken etc. gleichzeitig auf einer Seite einbinden?? Oder ist das nicht zu empfehlen?

Würde gerne auch Piwik ausprobieren. Habe darüber sowohl positives auch negatives gelesen, würde aber meine eigene Erfahrung machen.

Tobias Scheible am 20. April 2014 um 14:03 Uhr

Hallo Abdurrahim,
grundsätzlich ja – geht allerdings zu Lasten der Geschwindigkeit. Aber für eine begrenzte Zeit ist es sicher mal interessant beide Ergebnisse zu erhalten.

Grüße
Tobias

Ibo am 23. Oktober 2014 um 02:51 Uhr

Ein lesenswerter Beitrag zu Piwik. Danke!

mp am 6. Februar 2015 um 11:47 Uhr

Hallo Tobias,

wo bleibt der Rest der Serie?

Gruß mp

Tobias Scheible am 22. Februar 2015 um 14:06 Uhr

Wird noch kommen 😉

Florian am 10. April 2015 um 15:07 Uhr

Hallo,

toller Artikel. Kann man denn nicht auch die normale Javascript mit Image-Fallback nutzen und zusätzlich PHP mit abfragen, sodass wirklich garnichts mehr verloren geht?

Gruß Florian

Walter am 16. Juli 2015 um 23:40 Uhr

Hallo,

mich interessiert ebenfalls die Kombinationsmöglichkeit der drei Varianten. Gibt es zu dieser Frage konkrete Erkenntnisse?

Gruß Walter

Markus am 2. Mai 2018 um 18:30 Uhr

Schade dass die anderen Artikel aus der Serie nicht direkt darunter verlinkt sind. Ich weiß: die Suche hilft – aber der Mensch ist leider faul 😉

Aber toller Artikel – wusste ich so noch nicht mit dem piwik.php

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