Mit dem ersten Lockdown wurden persönliche Treffen unmöglich und viele stiegen auf Online-Meetings um. Ich selbst bin schon seit vielen Jahren in der Weiterbildung tätig und benutze regelmäßig verschiedene Tools für Online-Konferenzen. Damals war die Nachfrage jedoch größer und viele etablierte Lösungen waren überlastet. Auf der Suche nach Alternativen stieß ich auf Jitsi Meet und begann mit einem eigenen Server zu experimentieren.
Im Austausch mit anderen zeigte sich schnell, dass das Thema auf großes Interesse stößt. Mit meinem ersten Blogartikel über Jitsi Meet bekam ich einige Anfragen und begann mich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen. Daraus entstand die Artikelserie Videokonferenzen mit Jitsi Meet.
Eigener Server
Nachdem ich zunächst einen kleinen Server für private Zwecke genutzt habe, habe ich mich entschlossen, eine öffentliche Instanz von Jitsi Meet zu betreiben. Dazu habe ich einen leistungsfähigen Server gemietet und eingerichtet. Vor allem das Thema Datenschutz war mir wichtig und so habe ich viel ausprobiert und auch in meinem Blog darüber geschrieben. Im Laufe der Jahre habe ich mehrere Updates durchgeführt, die Konfiguration immer wieder optimiert und bin auf neue Server umgestiegen.
Ich bekam viele Anfragen zu Jitsi Meet und unzählige Mails erreichten mich. Ich habe immer versucht allen zu antworten – sorry, wenn die eine oder andere Nachricht untergegangen ist. Super spannend waren auch die vielen Kommentare hier im Blog, die mir und vielen Leserinnen und Lesern weitergeholfen haben.
Abschaltung
Mehr als drei Jahre ist es her, dass ich meinen öffentlichen Server vorgestellt habe – genau genommen war es im April 2020. Seitdem hat sich die Welt verändert und weiterentwickelt – natürlich auch die IT. Viele nutzen täglich Videokonferenzen, arbeiten von unterwegs oder im Home Office. Gerade Unternehmen oder Behörden mit mehreren Standorten sind durch die neuen Möglichkeiten näher zusammengerückt.
Durch die Vielzahl an unterschiedlichen Lösungen und weil viele Meetings wieder vor Ort stattfinden, wird meine Jitsi Meet Instanz immer seltener genutzt. Ich habe lange überlegt, wie ich weitermachen soll, da ich natürlich viel mit dem Thema verbinde. Letztendlich habe ich mich aber für die Abschaltung am 24.11. entschieden, da der Aufwand für den Betrieb immer da ist.
Alternativen
Mir ist natürlich bewusst, dass die eine oder andere Gruppe jetzt ein neues virtuelles Zuhause braucht. Es gibt mittlerweile eine große Anzahl verschiedener Jitsi Meet Instanzen. Aber eine Instanz kann ich empfehlen – die es auch schon in meine Übersicht geschafft hat. Freifunk München ist eine Organisation mit viel Erfahrung und ohne kommerzielle Interessen. Hier werden auch die Themen Sicherheit und Datenschutz groß geschrieben:
- Freifunk München meet.ffmuc.net (Live Statistik)
Es war spannend, an der Spitze des Umbruchs zu stehen, wie sich die digitale Zusammenarbeit verändert hat. Ich hoffe, dass ich vielen Menschen in schwierigen Zeiten eine Freude machen konnte und dass viele meine Tipps und Tricks für ihren eigenen Server nutzen konnten.
Danke für die vielen guten Artikel aus denen ich wertvolle Tipps hatte und schade das der Server hier eingestellt wird.